Dienstag, 19. Dezember 2017

Rezension: Fünf von Ursula Poznanski

Hallo ihr Lieben!

Wie viele von Euch sicherlich wissen, habe ich im März dieses Jahres "Schatten", den vierten Teil der "Beatrice Kaspary und Florin Wenninger"-Reihe von Ursula Poznanski, gelesen, obwohl ich den zweiten und dritten Teil nicht gekannt habe. Letztens hat mich die Lust gepackt und ich habe mir "Fünf" erneut geschnappt, um die Reihe noch einmal von vorne zu starten und demnächst auch die fehlenden Teile zu lesen. Heute bekommt ihr also eine Rezension zum ersten Erwachsenen-Thriller der Autorin und ich hoffe, ihr bekommt auch etwas Lust auf die Reihe, wenn ihr sie noch nicht kennen solltet.

Cover: Rowohlt
Details:

  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 9 (1. Juli 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3499257564
  • ISBN-13: 978-3499257568
  • Preis: 9,99 €


  • Inhalt:

    Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. Sie führen zu einer Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und zu einem Rätsel, dessen Lösung wiederum zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. Es ist ein blutiges Spiel, auf das sich das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger einlassen muss. Jeder Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, die Morde folgen immer schneller aufeinander. Den Ermittlern läuft die Zeit davon. Sie ahnen, dass erst die letzte Station der Jagd das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird ...
    Copyright Inhalt & Cover: Rowohlt Verlag


    Meine eigene Meinung:

    Das Cover trifft meinen persönlichen Geschmack so gar nicht, da es für mich zu harmlos und unscheinbar ist. Man kann sich zwar gut vorstellen, dass man womöglich einen Ausschnitt von der Kuhweide sieht, auf der das erste Opfer gefunden wird, aber die Autorin oder der Verlag hätte auch ein drastischeres Bild, beispielsweise von einem verschweißten Körperteil in einer Box, zeigen können, um den Leser noch neugieriger zu machen oder zu schockieren.

    Die Geschichte ist meiner Meinung nach sehr besonders und zieht einen von Anfang an in den Bann, da ein scheinbar harmloses Hobby, das Geocaching, mit grausamen Morden kombiniert wird und der Killer die beiden Ermittler an der Nase herumführt.
    Beatrice Kaspary und Florin Wenninger werden zu einer Kuhweide gerufen, auf der das erste Opfer, eine junge Frau, gefunden wird. Sie hat auf ihren Fußsohlen Koordinaten tätowiert, die ihr erst nach ihrem Tod hinzugefügt wurden. Der Spürsinn von Beatrice ist sofort geweckt und als das Ermittler-Team den Koordinaten folgt, findet es in einem Plastikbehälter eine eingeschweißte Hand, die zu einem weiteren Opfer gehört. Aber in dem Behälter ist noch mehr: Eine Notiz des Killers - ein Rätsel, das gelöst werden muss, um womöglich hinter die Identität der Person oder eines nächsten Opfers zu kommen. Gemeinsam mit einem weiteren Kollegen begeben sich die beiden Ermittler in die Welt des Geocachings - nur hier sind die Schätze grausamer Natur.
    Poznanski gelingt es, die Spannung gleich zu Anfang zu entfachen und einen guten Spannungsbogen aufzubauen. Der Leser ist daran interessiert, zu erfahren, wer die Opfer sind, weshalb sie sterben mussten und was sich der Killer von allem verspricht. Natürlich tauchen weitere Körperteile und Rätsel auf und der Killer scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein. Gesteigert wird das Ganze dadurch, dass der Killer per SMS Kontakt mit Beatrice aufnimmt und Dinge aus ihrer Vergangenheit weiß, die ihr heute noch zusetzen.
    Der flüssige Schreibstil der Autorin trägt ebenfalls dazu bei, dass der Leser immer wieder zum Weiterlesen animiert wird. Das Spannungslevel  wird gerade zum Ende hin noch einmal deutlich angezogen, da sich Beatrice auf ihre Instinkte stützt und sich damit selbst in Gefahr bringt. Besonders gut gefallen hat mir, dass das Ende nicht auf wenigen Seiten abgehandelt wurde (wie es manchmal bei Thrillern leider der Fall ist und der Leser dann mit 1000 Fragezeichen zurückbleibt), sondern die Beweggründe und das Vorgehen des Killers ausführlich geschildert wurden. So wurde das Motiv sehr gut ersichtlich.
     
    Der Autorin ist es außerdem gelungen, interessante Charaktere zu entwickeln, bei denen man Lust hat, weitere Geschichten/Fälle mit ihnen zu erleben. Beatrice hat sich von ihrem Mann Achim getrennt und versucht nun ihr Leben als Alleinerziehende und als Ermittlerin unter einen Hut zu bekommen. Das Verhältnis zu ihrem Ex-Mann ist schwierig und sie hat das Gefühl, dass er immer wieder versucht, Mina und Jakob, die gemeinsamen Kinder, gegen sie aufzustacheln. Durch den neuen Fall hat sie leider wenig Zeit für ihre Kinder, die sie zwischenzeitlich bei ihrer Mutter unterbringt. Von ihren Kollegen bekommt sie Anerkennung für ihren besonderen Spürsinn; nur das Verhältnis zu ihrem Chef ist ziemlich kritisch und sie gerät immer wieder mit ihm aneinander. Privat scheint sie ein Erlebnis aus ihrer Vergangenheit immer wieder zu beschäftigen und es blitzt zwischendurch auf, dass sie wegen irgendwas Schuldgefühle hat. Die Hintergrundgeschichte wird zum Teil in diesem Thriller bereits erklärt, im vierten Band spielt das Ganze allerdings noch einmal eine wichtigere Rolle.
    Mit Florin Wenninger hat sie einen fürsorglichen und aufmerksamen Arbeitskollegen an ihrer Seite. Er merkt immer sofort, wenn Beatrice etwas belastet, sie sich selbst zu viel zumutet oder es ihr einfach nicht gut geht. Die beiden haben ein enges Verhältnis zueinander und es deutet sich bereits unterschwellig an, dass aus den beiden ein Paar werden könnte. Insgesamt verpackt die Autorin das aber ganz gut und es wirkt nicht zu gewollt oder aufdringlich.
     

    Fazit:

    "Fünf" ist der erste spannende Erwachsenen-Thriller von Ursula Poznanski, der definitiv Lust auf mehr macht. Das harmlose Hobby Geocaching wird hier auf grausame Weise praktiziert: Leichenteile werden verschweißt und in Boxen verpackt, Rätsel verteilt und die Polizei an der Nase herumgeführt. Der Killer scheint der Polizei einen Schritt voraus zu sein und der Ermittlerin Beatrice Kaspary immer näher zu kommen. Ursula Poznanski gelingt es, einen überzeugenden Spannungsbogen zu entwickeln und das Motiv und Vorgehen des Täters am Ende auf spannende Weise ausführlich zu erklären.    Beatrice Kaspary und Florin Wenninger sind zwei sympathische, engagierte Ermittler, die man gerne auch bei weiteren Fällen verfolgen möchte.

    4 / 5 Sterne


    Wie findet ihr die Reihe von Ursula Poznanski? 

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