Samstag, 17. September 2016

Rezension: Promise Falls 1 - Lügennest von Linwood Barclay

Hallo ihr Lieben,

heute melde ich mich mit einer Rezension zu "Promise Falls 1 - Lügennest" von Linwood Barlcay bei Euch zurück. Bisher habe ich noch keinen einzigen Thriller von diesem Autor gelesen, war aber alles in allem ziemlich überzeugt. Häufig lese ich ja eher düstere, blutige Thriller und da war dieser echt mal eine tolle Abwechslung, da er eher auf Geheimnisse und Intrigen setzt.
Cover: Droemer Knaur
 
Details:
 
  • Broschiert: 512 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (1. September 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426518686
  • ISBN-13: 978-3426518687
  • Preis: 12,99






  • Inhalt:

    Für Promise Falls sieht es düster aus. In der Kleinstadt an der US-Ostküste gibt es kaum Perspektiven – und vor allem keine Jobs. Auch die Zeitung von Reporter David Harwood ist pleite, trotzdem steckt er seine Nase weiterhin in Sachen, die ihm merkwürdig vorkommen. Wie zum Beispiel in diese Geschichte mit dem Baby. Seine Cousine Marla schwört, ein Engel habe es ihr gegeben. Aber es sieht eher so aus, als hinge alles mit einem brutalen Mord am anderen Ende der Stadt zusammen. Und das ist nicht der einzige Abgrund, der sich in Promise Falls auftut. 
    Copyright Cover & Inhalt: Droemer Knaur
     
     
    Meine eigene Meinung:
     
    Die Covergestaltung gefällt mir, denn die rote Schrift und die weiße Feder auf dem schwarzen Hintergrund sorgen dafür, dass das Ganze irgendwie ein absoluter Eyecatcher ist.
     
    Der Schreibstil von Linwood Barclay gefällt mir. Er ist simpel, so dass man der Geschichte sehr gut folgen kann. Besonders raffiniert finde ich es aber, dass man die Haupthandlung zum Großteil aus Davids Perspektive erzählt bekommt, ab und zu aber auch Dinge aus der Perspektive anderer erfährt. So gelingt es dem Leser, die einzelnen Puzzleteile nach und nach zusammenzusetzen und etwas Licht ins Dunkle zu bringen. So lässt sich nach einiger Zeit ungefähr erahnen, wer denn nun tatsächlich auf der guten oder schlechten Seite steht und was sich genau zugetragen haben könnte. Außerdem gefällt es mir, dass man sich nicht nur auf den einen Fall mit David's Cousine Marla beschränkt hat, sondern der Ermittler Duckworth auch noch mit anderen Fällen konfrontiert wird, die in Zusammenhang stehen und offenbar in den Folgebänden erneut beleuchtet werden. So hat man als Leser definitiv Lust, die anderen beiden Teile auch zu lesen und ist gespannt, wie die bisher unbeantworteten Fragen beantwortet werden könnten.
     
    Besonders toll finde ich auch die zahlreichen und vielschichtigen Charaktere, die alles in allem sehr authentisch und unterschiedlich sind. David Harwood ist ein alleinerziehender Vater, der extra wegen seines Sohnes Ethan zurück noch Promise Falls zieht, da er dort mehr Zeit für ihn haben würde als in Boston. Seine Frau Jan ist vor einigen Jahren gestorben und er zieht in Promise Falls vorläufig zu seinen Eltern Don und Arlene, zu denen er ein sehr gutes Verhältnis pflegt. Eigentlich wird er nur durch Zufall in den Fall hineingezogen, als er seiner psychisch labilen Cousine Marla Essen vorbeibringen soll. Diese hat vor einem Jahr ihr Baby verloren, aber als David vor ihrer Tür steht, hat diese plötzlich ein kleines Baby in der Hand, welches sie Matthew nennt und ihr offenbar von einem Engel gebracht wurde. David merkt sofort, dass dabei etwas nicht stimmt, denn an Marla's Tür klebt Blut und im Buggy findet er schließlich eine Adresse der möglichen Eltern. Als sie zu der Adresse fahren, liegt die Frau, Mrs. Gaynor, tot im Haus und ihr Mann Bill Gaynor kommt aufgebracht von einer Geschäftsreise zurück. Hat Marla die Frau getötet? Wo ist das eigentliche Kindermädchen Sarita? Was ist mit Marlas eigenem Baby passiert? David stellt nun auf eigene Faust Nachforschungen an und will auf Wunsch seiner Tante Agnes alles daran setzen, um Marla zu schützen.
    Wie bereits erwähnt, ist dies der Haupterzählstrang in diesem Teil. Insgeheim habe ich befürchtet, dass sich das Buch wegen seiner 500 Seiten extrem ziehen würde. Dies ist aber absolut nicht der Fall, denn zwischenzeitlich bekommt der Leser immer wieder neue Hinweise geliefert und kann sich nach und nach Dinge zusammenreimen, weswegen es zu jeder Zeit spannend bleibt und sich am Ende natürlich auch alles extrem zuspitzt. Ich muss allerdings auch gestehen, dass für mich manche Dinge leider auch etwas vorhersehbar waren. So ungefähr nach 3/4 hatte ich wirklich eine Ahnung, was sich abgespielt haben könnte und wer wie verwickelt ist.
    Jeder Charakter in der Stadt scheint insgeheim irgendein Geheimnis zu haben, welches er mit sich ausmacht. Außerdem sind die anderen Fälle - eine Vergewaltigungsserie an einem College - 23 aufgefädelte Eichhörnchen - 3 beschmierte Schaufensterpuppen auf einem Riesenrad - alle unfassbar spannend und scheinen alle in Verbindung zu stehen. Außerdem bleibt am Ende auch eine entscheidende Frage zur Haupthandlung offen, weswegen ich auf den zweiten Teil unfassbar gespannt bin. Natürlich möchte ich auch wissen, wie es mit den Nebenfiguren in Promise Falls weitergeht, denn jede einzelne Figur hat eine eigene interessante Geschichte.
     

    Fazit:

    Lügennest ist ein unfassbar spannender Einstieg in die Promise-Falls-Trilogie. Hier scheint jeder irgendwie Dreck am Steck zu haben, Geheimnisse werden unter den Teppich gekehrt und Intrigen gesponnen. Alle Charaktere sind hierbei sehr authentisch und sehr gut ausgearbeitet, sodass sie alle das gewisse Etwas haben. Besonders gut gefällt es mir, dass hier weniger auf Blut und Schockmomente gesetzt wird, sondern eben wirklich auf Geheimnisse und Intrigen. Auf 500 Seiten bleibt es dabei spannend und wegen der vielen unbeantworteten Fragen muss man einfach den zweiten und dritten Band lesen.  Allerdings muss ich auch gestehen, dass manche Dinge zum Ende hin sehr vorhersehbar waren und ich dann mit meinen Vermutungen auch richtig lag.
     
     
    4,5 / 5 Sterne
     
    Vielen lieben Dank an Droemer Knaur für die Bereitstellung eines kostenlosen Leseexemplars.
     
     
     

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